Der Bauernkrieg im Spiegel von Kunst und Ideologie
Salzburg Museum Gastspiel: Eine Ausstellung des Salzburg Museum im DomQuartier Salzburg/Nordoratorium
2025 jährt sich der Aufstand der Salzburger Gewerke, Bergleute und Bauern – gemeinhin als der Salzburger Bauernkrieg bezeichnet – gegen ihren Landesherrn Fürsterzbischof Matthäus Lang von Wellenburg zum 500. Mal. Die anlässlich dieses Jubiläums im Nordoratorium des Domes geplante Gastspiel-Ausstellung soll die historischen Begebenheiten veranschaulichen, die Lebensumstände von Bauern, Bergleuten und Landsknechten im 16. Jahrhundert beleuchten und die kunsthistorische Auseinandersetzung mit der Thematik unter dem Gesichtspunkt der Instrumentalisierung durch politische Ideologien im 20. Jahrhundert ins Zentrum rücken. Der Salzburger Bauernkrieg 1525/26 ist eingebettet in eine Aufstandsbewegung breiter Bevölkerungsschichten gegen die Obrigkeit, die ab 1524 weite Teile Mitteleuropas erfasste. Dieser als großer Deutscher Bauernkrieg in die Annalen eingegangene Aufstand bildet den Ausgangspunkt einer künstlerischen Rezeptionsgeschichte, die über geografische Grenzen und historische Epochen hinweg das Motiv der bewaffneten Revolte der Landbevölkerung in der europäischen Kunstgeschichte in den Blick nimmt. Der Bogen spannt sich von der Abstraktion der historischen Ereignisse zum anachronistischen Sinnbild für das Leid, die Unterdrückung und die schwierigen Lebensverhältnisse der unteren Gesellschaftsschichten in Europa um 1900 bis hin zur Instrumentalisierung derselben zu propagandistischen Zwecken in der Kunst der NS-Zeit und des Kommunismus.
Kurator*in: Cornelia Mathe, Andreas Zechner