4. MAI BIS 23. JUNI 2024    

HELLBRUNNER PARK

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tradition2go: zwischen kultur und wahnsinn

4.5.–23.6.2024

Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Volkskunde Museum im Monatsschlössl“ setzen sich Studierende des Mozarteums mit den Inhalten und Objekten im Volkskunde Museum auseinander. Sie tragen ihre zeitgenössischen Interpretationen in Form von Skulpturen in den Außenraum. „Masken, Trachten, Kultobjekte…“ konfrontieren uns mit unseren eigenen Erfahrungen mit Volkskulturen, Alltagsmythen, Identitäten und Traditionen, inspirieren zur Entwicklung individueller Interpretationen, Befragungen und Hinterfragungen und dienen als inhaltliche und/oder formale Ausgangspunkte für die Gestaltung künstlerischer Interventionen im Hellbrunner Park. Der Parcours lädt die Betrachter*innen zur assoziativen Suche nach Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart ein. Sagen, Bräuche, Identitäten, Traditionen … was haben sie mit uns heute zu tun?

Zu ihren Installationen entwickelten die Studierenden eine interaktive, virtuelle Ebene mittels Augmented Reality (AR) im Projekt tradition2go_extended.

Eine Kooperation des Salzburg Museum und der Universität Mozarteum Salzburg, Department Bildende Künste und Gestaltung, Lehrgang Bildhauerei

 

   

   
    
 

Alina Voithofer: Die Krönung des Lebens

© Salzburg Museum/Maurice Rigaud

Alina Voithofers Fragestellungen konfrontieren Betrachter*innen mit der eigenen Selbstwertschätzung. Ihre zweiteilige Arbeit verhält sich wie eine Einladung zum Reflektieren– die Treppe lässt Gedanken an bisherige Hürden im Leben zurückwandern und triumphiert mit der Selbstkrönung als Empowerment für das eigene Schaffen.
   

Linda Kudla: Durchschreite

© Salzburg Museum/Maurice Rigaud

Gemeinsames Feiern, gemeinsam denselben Weg beschreiten, bunte Fahnen, Flaggen, Kostüme und Masken, schon seit 100 Jahren ziehen Ausstellungsobjekte durch den Hellbrunner Park, den Berg hinauf, vorbei an herrlichen Ausblicken zum Monatsschlössl. Diese wurden einst, wie der Samson, eigens für festliche Umzüge angefertigt. Linda Kudlas Arbeit lädt die Besucher*innen Hellbrunns dazu ein, diesen Weg selbst zu begehen.
   

Melina Harting: Dem Bam sei Dank

© Salzburg Museum/Maurice Rigaud

Immer wieder gibt es Feste, Bräuche und Rituale, mit denen der Dank der Menschen an die Natur zum Ausdruck gebracht wird. Melina Harting inszeniert einen Versuch, den Resonanzraum von Ritualen der Segnung zu erweitern. Ein Steinkopf zwischen Bäumen mit einem Apfel als Opfergabe im Mund ruft nach einer Stimme – ihr Hall lässt uns mit unserem eigenen Echo zurück.
   

Rebecca Hofmann: DU

© Salzburg Museum/Maurice Rigaud

Rebecca Hofmann setzt sich mit der Frage der Identität der Menschen in Salzburg auseinander und untersucht dabei die eigene Wahrnehmung und Verbindung zum urbanen Raum. Wer bin ich? Wie werde ich gesehen? Die Personen auf der Stoffbahn und auf dem Holzbrett einer Parkbank auf dem Weg zum Monatsschlössl könnten ICH oder DU sein. Ihre Arbeit verweist auf Salzburgs verbindende Wirkung als Ort kultureller Vielfalt und Tradition.
   

Carina Wenger: FRAU

© Salzburg Museum/Maurice Rigaud

Carina Wenger betreibt Feldforschung – die Perchten, prachtvoll, stark und einzigartig durchstreifen die Straßen. Mit einem Blick für gesellschaftliche Fragestellungen beobachtet sie ortsbezogen starke Schwankungen der Gleichberechtigung in der Ausübung von Traditionen. In entlarvenden Interviews werden Praxis und Wahrnehmung von Tradition sowie das Versäumnis, gesellschaftlichen Wandel aktiv mitzugestalten in Frage gestellt. Bühne frei für ein feministisches Percht*innentheater!
   

Matthias Zeintl: Auge im Wald

© Salzburg Museum/Maurice Rigaud

Teufel, Waldgeister und Wassernixen – Wesen dieser Art erscheinen immer wieder in den Mythen der Salzburger Region. Matthias Zeintl lässt seine Imagination zu diesen Archetypen lebendig werden und weist ihnen einen Wohnort in den Nischen und Höhlen des Hellbrunner Bergs zu. In der Positionierung seiner Arbeiten wahrt er Distanz zu Betrachter*innen, so können seine Wesen nur aus der Ferne in ihrem Biotop erspäht werden.
   

Tobias Zeliss: Vitulus simplex

© Salzburg Museum/Maurice Rigaud

Als Mondkalb wurde landläufig ein Rindskalb mit Fehlbildungen bezeichnet, die man der Wirkung des Vollmonds zuschrieb. In Auseinandersetzung mit dem Thema hinterfragt Tobias Zeliss das Stereotype. Seine Arbeit kritisiert dabei diskriminierende Begriffe und Vorstellungen. Er untersucht den Paradigmenwechsel am Charakter des Mondkalbes im Wandel und Dilemma zwischen Unglücksfigur und Faszination.
   

Jennifer Klein: RAUSCH

© Salzburg Museum/Maurice Rigaud

Traditionelles Handwerk trifft in Form der Herzrüsche auf Fast Fashion. Jennifer Klein wählt als Material gebrauchte Kleidung, die mit der Präsenz ihrer Geschichte wirkungsvoll geladen ist. Die fließende Form der Herzrüsche im Kontext des im Überfluss vorhandenen Materials sortiert unseren Kleiderschrank aus und verknüpft dabei Tradition, Geschichte und unseren Umgang mit Kleidung.
   

Marc Itzinger: Die Masken

© Salzburg Museum/Maurice Rigaud

Das Mystische an Masken ist, dass sie etwas gleichzeitig zeigen und verbergen, dabei spiegeln sie sich selbst als Motiv. Wann ist eine Maske eine Maske? Was sehen wir hier – die Maske oder die Darstellung einer Maske? Marc Itzinger untersucht dieses Motiv und Thema, das die Menschen schon immer in ihren Kulturen begleitet, auf seine Konturen, Wirkung und Definitionsebenen. Seine Masken aus Keramik ordnet er dem Steintheater zu.
   

Lageplan

Salzburg Museum