26. JUNI BIS 27. SEPTEMBER 2015
NEUE RESIDENZ | SÄULENHALLE
MOZARTPLATZ 1
5010 SALZBURG
ÖFFNUNGSZEITEN
Di–So 9–17 Uhr
Einlass bis spätestens eine halbe Stunde vor Schließzeit!
Abschied von der Romantik
Der Maler Leo Reiffenstein (1856-1924)
Leo Reiffenstein war ein Kind der Gründerzeit, die riesige Formate, schwülstige Themen und düsteren Prunk liebte. Mit „Das Gastmahl des Heliogabal“ (1894) malte er einen Schwanengesang auf diese Epoche. Als die Zeit der Historienmalerei vorbei war, gelang ihm der Wechsel in die lichte Welt der Landschaftsmalerei. Seine Malweise wurde lockerer und spontaner, seine Palette heller und transparenter.
Dieser Wandel fiel zusammen mit seiner Übersiedlung nach Salzburg, dessen poetische Verklärung von nun an das Hauptanliegen seiner Kunst war. Kaum ein anderer Maler hat die Schönheiten der Stadt so eifrig verherrlicht wie Reiffenstein. Auch dem Mozartkult hat er in etlichen Werken gehuldigt.
In der Vorliebe für träumerische Stimmungen und bühnenhafte Szenerien schlug immer wieder Reiffensteins romantische Ader durch. Mit seinem „Auferstehungsbild“ am Kommunalfriedhof (1913) legte er noch einmal ein Bekenntnis zur akademischen Tradition ab – zu einer Zeit, als die „Moderne“ auch in Salzburg schon vor den Toren stand.
Biografie
27. Juli 1856: Geburt in Wien als Sohn eines aus Thüringen eingewanderten Lithografen. Der Vater betreibt eine erfolgreiche Kunstdruckanstalt
1871–1878: Studium an der Wiener Akademie. Sein wichtigster Lehrer ist der Historienmaler August Eisenmenger. Anschließend Mitarbeiter in den Ateliers von Hans Makart und Heinrich Angeli
1880: Ausstellungsdebut im Wiener Künstlerhaus. Er verlegt sich anfangs auf geschichtliche Themen („Kaiser Maximilians Brautfahrt“, „Krönung Friedrichs II. in Palermo“)
1885: Kaiser Franz Joseph I. erwirbt sein Genrebild „Disputation“
Ab 1893: Lebt aus gesundheitlichen Gründen in der Sommervilla der Familie in Mondsee
1896: Lässt sich in Salzburg nieder. Atelier im Schloss Mirabell, was die Motivwahl stark beeinflusst. Er widmet sich fortan hauptsächlich der Landschaftsmalerei
5. Jänner 1924: Tod in Salzburg als angesehenes Mitglied der Salzburger Künstlerschaft
Kurator: Dr. Nikolaus Schaffer