SALZBURG MUSEUM
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Museumsordnung
für das Salzburg Museum
per Beschluss 15. Dezember 2021
1. Präambel
Die vorliegende Museumsordnung stellt eine grundsätzliche Neuformulierung der bisherigen Organisations- und Dienstordnungen für das Salzburg Museum dar. Die nunmehrige fokussierte Ausrichtung der Museumsordnung auf die Sammlungen des Museums berücksichtigt insbesondere die vollumfängliche Wahrnehmung betrieblicher Belange durch die Salzburg Museum GmbH. Die Neuformulierung trägt zudem den Folgen aus den Vorgaben der Voranschlags- und Rechnungsabschlussverordnung 2015 idgF Rechnung: So wird der Haushalt des Salzburg Museum seit 2020 nicht mehr als eigener Mandant im Budget der Stadt Salzburg geführt. Die Museumsordnung bezieht sich auf das Statut des Salzburg Museum in der jeweils gültigen Fassung.
2. Leitbild des Salzburg Museum
Das aktuelle Leitbild des Salzburg Museum wurde vom Kuratorium in der 90. Sitzung am 10. November 2020 folgend beschlossen:
Wir sind das älteste Museum in Salzburg –
Das 1834 gegründete Salzburg Museum ist das älteste bestehende und umfangreichste Museum zur Kunst- und Kulturgeschichte Salzburgs.
Wir arbeiten im Auftrag der Gesellschaft für das kulturelle Erbe Salzburgs –
Das Salzburg Museum ist eine öffentliche und gemeinnützige Kultur- und Bildungseinrichtung.
Es handelt im Auftrag von Stadt und Land Salzburg, gemäß seiner Statuten sowie der „Ethischen Richtlinien für Museen“ des International Council of Museums (ICOM) und der Standards des „Österreichischen Museumsgütesiegels“.
Das Salzburg Museum arbeitet im Dienst der Gesellschaft und erwirbt, bewahrt, erforscht, präsentiert und vermittelt kontinuierlich, nachhaltig und zukunftsorientiert Salzburgs kulturgeschichtliches Erbe.
Wir sind mit der Geschichte und den Menschen Salzburgs verbunden –
Das Salzburg Museum schöpft seine Identität aus der Kompetenz seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den Profilen und Schwerpunkten seiner Sammlungen, der Gesamtheit seiner Ausstellungshäuser, der eigenen Tradition und reflektierten Institutionsgeschichte, seiner Förderung durch den Salzburger Museumsverein, seiner Trägerschaft durch Stadt und Land Salzburg sowie seiner Verbundenheit mit der Geschichte, Kultur und Bevölkerung Salzburgs.
Wir sind Teil des Weltkulturerbes Salzburgs –
Das Salzburg Museum ist durch seine Arbeit und seine Standorte in der als „Erbe der Menschheit“ ausgezeichneten historischen Altstadt ein aktiver Botschafter für die Bewahrung und Vermittlung des UNESCO Welterbes.
Wir leisten einen Beitrag für ein Europa der Regionen –
Das Salzburg Museum bearbeitet und vermittelt die Einzigartigkeit Salzburgs im Kontext der europäischen Kunst-, Kultur- und Geistesgeschichte und leistet als Kultureinrichtung einen aktiven Beitrag zur Sichtbarkeit von regionalen Identitäten und Gemeinsamkeiten in einem an Kulturformen reichen Europa.
Wir beschäftigen uns mit Salzburg und arbeiten aktiv mit unserer Sammlung –
Das Salzburg Museum entwickelt seine Programme und Angebote mit Bezug auf Salzburg und auf das Profil seiner Sammlungen.
Beide Bezüge schaffen die Basis für ein qualitätsorientiertes Museumskonzept im Kontext gegenwärtiger museologischer Fragestellungen, als Ausdruck moderner Forschungsperspektiven und aktueller kuratorischer Praktiken, in Bezug auf zeitgenössische Methoden und Theorien der Kunst- und Kulturvermittlung und unter Berücksichtigung globaler Phänomene und gesellschaftlicher Entwicklungen.
Wir bewahren unsere Sammlungen nach internationalen Standards –
Dem Auftrag, unsere Sammlungen zu schützen und für die Nachwelt zu bewahren, wird durch fachspezifische Kenntnisse, Ressourcen und adäquate Sammlungsdepots Rechnung getragen.
Bei der Bewahrung wird den Aspekten Vorbeugen und Präventivarbeit die größte Gewichtung beigemessen, gefolgt von der Konservierung und der Restaurierung.
Sämtliche an den Sammlungsobjekten vorgenommenen Untersuchungen und Maßnahmen (Konservierungen / Restaurierungen / Analysen) werden schriftlich und bildlich festgehalten und so den nachfolgenden Generationen überliefert.
Wir machen unsere Bestände digital sichtbar, um unser Wissen zu teilen –
Die Sammlungen des Salzburg Museum repräsentieren in ihrer Gesamtheit wesentliche mit Objekten verknüpfte Wissensinhalte zu den Epochen der Kunst- und Kulturgeschichte Salzburgs.
Das Salzburg Museum definiert sich als eine Einrichtung der Forschung und des Wissenstransfers und arbeitet hierfür auch an einer digitalen Inventarisierung, Dokumentation und Sichtbarmachung seines Sammlungsbestandes.
Wir schaffen durch Forschung vertieftes Wissen und neue Erkenntnisse –
Das Salzburg Museum setzt vielfältige Forschungsaktivitäten in Bezug auf seine Sammlungen, das materielle und immaterielle Kulturerbe Salzburgs sowie die mit Stadt und Land Salzburg verbundene Kunst- und Kulturgeschichte. Im Austausch mit regionalen, nationalen und internationalen Kooperationspartner verfolgt das Salzburg Museum seine Forschungsschwerpunkte als substantielle Grundlagenarbeit und zielt auf eine entsprechende Sichtbarmachung und nachhaltige Dokumentation in Ausstellungen und Publikationen ab.
Wir wollen Menschen erreichen und ein barrierefreies Museum sein –
Das Salzburg Museum adressiert mit seinen Aktivitäten sowie traditionellen und neuen Medien ein vielfältiges Publikum und entwickelt seine Angebote im Sinne eines interkulturellen Austauschs und als generationsübergreifende und solidarische Einladung zur kulturellen Teilhabe.
Das Salzburg Museum verfolgt in konsequenter Weise das Ziel der Barrierefreiheit und beteiligt sich in nationalen und internationalen Netzwerken aktiv an der Entwicklung, Erörterung, Umsetzung und Evaluierung von Maßnahmen für ein inklusives Museum.
Wir sind ein Ort der Kommunikation und ein wirksamer außerschulischer Lernort –
Das Salzburg Museum versteht sich als lebensnaher Ort des Lernens und der Erinnerungskultur, ohne einen expliziten pädagogischen Rahmen zu setzen. Im Rahmen seiner Kunst- und Kulturvermittlung werden adäquate Formate und Methoden entwickelt, um Bildungs- und Kommunikationsprozesse zu initiieren und einem breiten Publikum kulturelle Teilhabe zu ermöglichen.
Das Angebot für Kinder und Jugendliche ist alters- und bedarfsgerecht, differenziert und lehrplanorientiert und entsteht im Dialog mit den Zielgruppen. Eigene Programme für Familien und Erwachsene schaffen Möglichkeiten für generationsübergreifende Kulturerfahrungen und lebenslanges Lernen.
Wir sind ein Forum für ehrenamtliches Engagement –
Das Salzburg Museum wird bei der Erschließung seiner Sammlungen, der Schaffung, Vermittlung und Beforschung von Wissensinhalten sowie in seinem laufenden Betrieb von vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt. Das Zusammenwirken mit der Belegschaft des Museums und professionelle Rahmenbedingungen bilden die Grundlage für eine Haltung der Offenheit und Wertschätzung für ehrenamtliche Tätigkeiten im Salzburg Museum.
Wir leisten attraktive Kulturarbeit in Salzburg –
Das Salzburg Museum leistet seine Kulturarbeit für die Salzburger Bevölkerung und den Tourismus und begegnet touristischen Entwicklungen in Salzburg mit qualitätsorientierten Angeboten.
Das Salzburg Museum widmet sich in der Bandbreite seiner Programme auch wiederholt den „großen“ Salzburg-Themen (z.B. „Mozart“, „Stille Nacht! Heilige Nacht!“, „Sound of Music“, „Salzburger Festspiele“ etc.) und trägt damit zu einer reflektierten Narration von Salzburgs Kulturgeschichte bei.
Wir sind ein Museums-Partner in Salzburg und verfolgen Kooperationen –
Das Salzburg Museum agiert im konsequenten regionalen, nationalen und internationalen Austausch mit Museen, Fachhochschulen und Universitäten sowie Kultur-, Bildungs- und Forschungseinrichtungen. Programmangebote, Kooperationen, fachlicher Austausch und wechselseitiger Leihverkehr stehen im Zeichen einer partnerschaftlichen Kulturarbeit und fördern Erkenntnisse, Wissensinhalte und die Sichtbarkeit der Kunst- und Kulturgeschichte Salzburgs.
Wir beteiligen uns aktiv an gesellschaftlichen Diskussionen –
Das Salzburg Museum versteht sich als Ort gesellschaftlicher Verhandlungen über die Entwicklung von Identitäten sowie als Resonanzraum kultureller Pluralität. Mit seinen Bemühungen um Diversität und Geschlechtergerechtigkeit trägt das Salzburg Museum aktiv zum reflektierten Austausch über die Vergangenheit und Gegenwart sowie die Zukunft einer offenen Gesellschaft in Salzburg bei.
Wir arbeiten an einer digitalen Zukunft des Salzburg Museum –
Das Salzburg Museum bekennt sich zur Notwendigkeit, die Digitalisierung als wesentliches Element seiner Zukunftsstrategie zu verfolgen und in ihren Möglichkeiten für die Sichtbarkeit und Organisation eines inklusiven, publikums- und serviceorientierten Museumsbetriebes zu nützen.
Wir wollen unsere Museumsarbeit auch ökologisch immer nachhaltiger gestalten –
Das Salzburg Museum bekennt sich zur gesellschaftspolitischen Verantwortung, auch als Kulturbetrieb nachhaltig, ökologisch und ressourcenschonend zu arbeiten.
Das Salzburg Museum verfolgt das Ziel, seinen laufenden Betrieb sowie seine spezifischen Aufgaben u.a. in den Bereichen Ausstellungsbau und Vermittlung, Konservierung und Restaurierung sowie Transport und Lagerung künftig noch stärker auf ökologische Gesichtspunkte hin auszurichten und diese Anforderungen auch externen Dienstleisterinnen und Dienstleistern vor Ort (z.B. Gastronomiebetrieben und Shops) zu vermitteln.
3. Direktor/Direktorin
3.1. Der Direktor/die Direktorin wird auf Vorschlag des Kuratoriums durch den Bürgermeister/die Bürgermeisterin der Stadt Salzburg bestellt.
3.2. Die Aufgaben des Direktors/der Direktorin bestimmen sich nach § 7 der Statuten des Salzburg Museum. Im Umgang mit den Sammlungen hat er/sie die entsprechenden Grundsätze des International Council of Museums (ICOM) und des „Österreichischen Museumsgütesiegels“ zu beachten.
3.3. Der Direktor/die Direktorin handelt mit einer beschränkten Allgemeinvollmacht des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin gemäß § 41 Abs. 1 Salzburger Stadtrecht 1966 i.d.g.F., i.V.m. § 29 Abs. 1 Gemeinde Gemeinderatsgeschäftsordnung-GGO sowie Position 0.1. und 0.3. des Anhanges zur GGO.
3.4. Der Bürgermeister/die Bürgermeisterin bestimmt nach Vorschlag des Direktors/der Direktorin bis zu zwei Stellvertreter/innen des Direktors/der Direktorin. Mangels einer solchen Bestimmung ist zur Vertretung der/die dienstälteste Sammlungsleiter/Sammlungsleiterin berufen.
3.5. Der Direktor/die Direktorin wird in allen Sammlungsbelangen durch die Geschäftsführung der Salzburg Mueum GmbH, den Chefkurator/die Chefkuratorin, den Chefkollektor/die Chefkollektorin, die Sammlungsleitungen und die Abteilungsleitung für Konservatorische Aufgaben und Restaurierung unterstützt.
3.6. Der Direktor/die Direktorin informiert das Kuratorium in seinen Sitzungen über die maßgeblichen sammlungsbezogenen Belange sowie damit verbundene Arbeitsprogramme. Dazu zählen insbesondere die Themen Neuerwerbungen, Restaurierungen, Inventarisierung, Sammlungsprojekte und Provenienzfoschung. Die Informationen bilden die Grundlage für allenfalls notwendige Beschlussfassungen des Kuratoriums.
3.7. Der Direktor/die Direktorin informiert das Kuratorium jährlich über die Ausstellungs- und Publikationsvorhaben des Folgejahres unter besondere Berücksichtigung ihres Sammlungsbezuges.
3.8. Der Direktor/die Direktorin kann Sammlungsleiter/innen zu Leitern/Leiterinnen von Ausstellungshäusern oder sonstigen Einrichtungen des Museums bestellen, soweit es dadurch zu keiner Änderung der besoldungsrechtlichen Stellung kommt.
4. Chefkurator/Chefkuratorin
4.1. Der Chefkurator/die Chefkuratorin wird vom Direktor/von der Direktorin ernannt und vom Kuratorium bestätigt.
4.2. Der Chefkurator/die Chefkuratorin ist der unmittelbare Mitarbeiter/die unmittelbare Mitarbeiterin des Direktors/der Direktorin im wissenschaftlich-künstlerischen Bereich sowie sammlungsbezogenen Ausstellungsmanagement und hat den Direktor/die Direktorin nach dieser Maßgabe zu unterstützen.
4.3. Der Chefkurator/die Chefkuratorin ist für die Abwicklung des Leihwesens zuständig und wird dabei von einem Registrar/einer Registrarin unterstützt, der/die den Leihverkehr administriert und logistisch abwickelt.
5. Chefkollektor/Chefkollektorin
5.1. Der Chefkollektor/die Chefkollektorin wird vom Direktor/von der Direktorin ernannt und vom Kuratorium bestätigt.
5.2. Der Chefkollektor/die Chefkollektorin ist der unmittelbare Mitarbeiter/die unmittelbare Mitarbeiterin des Direktors/der Direktorin in Bezug auf die Sammlung des Salzburg Museum und hat den Direktor/die Direktorin nach dieser Maßgabe zu unterstützen.
5.3. Dem Chefkollektor/der Chefkollektorin obliegen im Austausch mit den Sammlungsleitungen und der Abteilungsleitung für Konservatorische Aufgaben und Restaurierung die Planungen und Ressourcenerhebungen für das Sammeln, Bewahren, Inventarisieren, Forschen und Sichtbarmachen der Sammlungen des Salzburg Museum. Der Chefkurator/die Chefkuratorin schafft dadurch die Entscheidungsgrundlagen des Direktors/der Direktorin für die sammlungsbezogenen Arbeitsprogramme des Salzburg Museum.
5.4. Der Chefkollektor/die Chefkollektorin erstellt sammlungsbezogene Berichte und Arbeitsplänen für das Kuratorium des Salzburg Museum.
6. Kaufmännische Belange
6.1. Die Ernennung und Abberufung des Verwaltungsleiters/der Verwaltungsleiterin erfolgt auf Vorschlag des Direktors/der Direktorin durch den Bürgermeister/die Bürgermeisterin im Einvernehmen mit dem Kuratorium.
6.2. Der Verwaltungsleiter/die Verwaltungsleiterin hat für den ordnungsgemäßen organisatorischen Ablauf der Aufgaben des Museums, die technischen Belange und das Finanzwesen Sorge zu tragen. In seinen/ihren Aufgabenbereich fallen insbesondere:
6.2.1. das Finanz- und Rechnungswesen mit Jahresvoranschlag und Jahresabschluss, Finanzbuchhaltung, Abwicklung des Zahlungsverkehrs, Kassen und Beschaffungswesen, Kostenstellenrechnung, Verwaltung der Handelswaren inklusive Shops, Führung des Einrichtungsinventars sowie der Besucherstatistik unter Beachtung der Vorgaben des Kuratoriums bzw. der Finanzverwaltung des Magistrats
6.2.2. Standesführung des Personals mit Organisation von Aufzeichnungen über Urlaubsstunden sowie Dienstzeiten (Zeitausgleichstunden) aller Mitarbeiter/innen des Museums im Einvernehmen mit dem Personalamt des Magistrats
6.2.3. Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien
6.2.4. Instandhaltung der Gebäude und Räumlichkeiten des Museums samt erforderlicher technischer Ausstattung hinsichtlich Beleuchtung, Klimatisierung und Sicherheit sowie Ausstellungs- und Veranstaltungstechnik
6.2.5. Besucher- und Sicherheitsdienst mit Beaufsichtigung der ausgestellten Sammlungsobjekte und Leihgaben
6.2.6. Zentrale Dienste für Ausstellungsbau (Werkstätten), Transporte und Lagerlogistik (Fahrdienst) sowie Gebäudeservice (Hauswart).
7. Sammlung und Wissenschaft
7.1. Am Museum sind derzeit folgende Sammlungen eingerichtet:
7.1.1. Angewandte Kunst und Alltagskultur
7.1.2. Archäologie
7.1.3. Architektur
7.1.4. Fotografie
7.1.5. Kunst bis 1800 (inkl. Sammlung Rossacher)
7.1.6. Kunst ab 1800
7.1.7. Grafik
7.1.8. Handschriften und Druckwerke
7.1.9. Münzen, Medaillen und Geldwertzeichen
7.1.10. Musikinstrumente
7.1.11. Spielzeug
7.1.12. Volkskunde
7.1.13. Historische Waffen
7.2. Die Einrichtung weiterer Sammlungen bedarf der Zustimmung des Kuratoriums.
8. Sammlungsleiter/Sammlungsleiterinnen
8.1. Die einzelnen Sammlungen werden von wissenschaftlichen Bediensteten geleitet.
8.2. Der Sammlungsleiter/die Sammlungsleiterin hat insbesondere folgende Aufgaben:
8.2.1. Fachliche Betreuung, wissenschaftliche Bearbeitung, Inventarisierung, Publikation der Sammlungen, Akquisitionskonzepte sowie Bearbeitung von Leihanfragen;
8.2.2. Der Sammlungsleiter/die Sammlungsleiterin hat sich in seinem/ihrem Bereich in geeigneter Weise zu vergewissern, dass die vorhandenen Bestände vollständig und in ordnungsgemäßem Zustand bewahrt werden und die Klima- und Sicherheitsanlagen ordnungsgemäß funktionieren;
8.2.3. Austausch über notwendige konservatorische Maßnahmen und Restaurierungen mit dem Chefkollektor/der Chefkollektorin und der Abteilungsleitung für Konservatorische Aufgaben und Restaurierung;
8.2.4. Mitwirkung bei der Einrichtung von Ausstellungen und sonstigen Veranstaltungen;
8.2.5. Vermittlungs- und volksbildnerische Tätigkeit;
8.2.6. Wissenschaftliche Beratung der Orts- und Regionalmuseen im Land Salzburg;
8.2.7. Beantwortung von fachspezifischen Anfragen und fachliche Beratung;
8.2.8. Der/die für Archäologie zuständige Sammlungsleiter/in hat bei Durchführung von Grabungen für die wissenschaftliche Sicherung und Auswertung der Grabungsergebnisse Sorge zu tragen.
8.3. Die Konferenz der Sammlungsleiter/Sammlungsleiterinnen entscheidet mit einfacher Mehrheit darüber, welche Depotbestände infolge ihres geringen Wertes oder als Doppelstücke, als Dauerleihgaben, Schenkungen oder durch Tausch abgegeben bzw. wegen ihres besonders schlechten bzw. nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand restaurierbaren Zustandes ausgeschieden werden können. Zuvor ist jedenfalls eine fachliche Stellungnahme der Abteilungsleitung für Konservatorische Aufgaben und Restaurierung einzuholen. Der gesamte Vorgang ist schriftlich zu dokumentieren. Von jeglicher Form der Ausscheidung ausgeschlossen sind gewidmete Schenkungen.
9. Abteilung für Konservatorische Aufgaben und Restaurierung
Die Abteilung für Konservatorische Aufgaben und Restaurierung ist für Erhaltungs-, Restaurierungs- und Konservierungsmaßnahmen aller Sammlungsobjekte zuständig und hat insbesondere folgende Aufgaben:
9.1. die regelmäßige Kontrolle der konservatorischen Bedingungen für die Sammlungsobjekte und im Falle von Mängeln Erstellung von entsprechenden Vorschlägen zur Abhilfe an die Direktion;
9.2. die Durchführung von konservatorischen Maßnahmen und der Restaurierung von Sammlungsobjekten auf Grund von Anforderungen durch den Sammlungsleiter/die Sammlungsleiterin (vgl. 8.2.3) bzw. Vergabe von Restaurierungsarbeiten nach Maßgabe der einschlägigen Vorschriften, in Abstimmung mit dem Chefkollektor/der Chefkollektor*in im Einvernehmen mit der Geschäftsführung der Salzburg Museum GmbH;.
9.3. die Mitwirkung beim Leihverkehr hinsichtlich konservatorischer Bedingungen, Verpackung und Anfertigung von Zustandsprotokollen bzw. Prüfung von zurückgestellten Leihgaben;
9.4. die Erstellung von Berichten und Arbeitsplänen für das Kuratorium des Salzburg Museum
10. Provenienzforschung
Das Salzburg Museum untersucht in Bezug auf den Beschluss der Salzburger Landesregierung zur Kunstrestitution (Zl. 0/922 – 4153/20028) systematisch die Provenienz seiner Sammlungsbestände. Regelmäßige Berichte zu Leistungen und Ergebnissen der Provenienzforschung bilden für das Kuratorium die Grundlage zu Beschlussfassungen über Rückgaben von Sammlungsbeständen sowie allenfalls notwendiger Maßnahmen. Dabei trifft das Kuratorium seine Entscheidungen vorbehaltlich notwendiger gremialer Beschlüsse von Stadt und Land Salzburg und orientiert sich bei seinen Entscheidungen am Bundesgesetz über die Rückgabe von Kunstgegenständen aus den Österreichischen Bundesmuseen und Sammlungen.
11. Sitz des Museums und Standorte
11.1. Der Sitz des Museums ist die Stadt Salzburg mit der Anschrift Mozartplatz 1.
11.2. Das Museum verfügt über folgende Standorte (Stand Mai 2021):
Neue Residenz | Mozartplatz 1
Panorama Museum | Residenzplatz 9
Festungsmuseum | Festung Hohensalzburg
Spielzeug Museum | Bürgerspitalgasse 2
Volkskunde Museum | Monatsschlössl Hellbrunn
Domgrabungsmuseum (Archäologie Museum) | Residenzplatz (Dombögen)
Wissenszentrum | Alpenstraße 75
Werkstättentrakt im ehem. Kühlhaus und Schleiferbogen | Bürgerspitalplatz
Depot Kleßheim | Keller Stadion
Lager Morzg | Morzger Straße 84
12. Informationspflicht
12.1. Der Direktor/die Direktorin hat die Bediensteten über wichtige Angelegenheiten und grundsätzliche Entscheidungen in Bezug auf die Sammlungen regelmäßig zu informieren.
12.2. Jeder Bedienstete/jede Bedienstete hat seine/ihren direkten Vorgesetzten und den Direktor/die Direktorin über wichtige Vorkommnisse in Bezug auf die Sammlungen umgehend zu informieren.
13. Rechtsangelegenheiten
Der Direktor/die Direktorin hat in allen wichtigen Rechtsangelegenheiten in Bezug auf die Sammlungen des Salzburg Museums die für Zivilrechtsangelegenheiten zuständige Stelle des Magistrates der Stadt Salzburg bzw. den/die vom Kuratorium bestellten Rechtsanwalt/Rechtsanwältin des Museums beizuziehen. Der mit diesen Maßnahmen verbundene finanzielle Aufwand geht zu Lasten des Museums.
14. Rechtsangelegenheiten
14.1. Diese Museumsordnung tritt am 1. Jänner 2022 in Kraft (Beschluss des Kuratoriums vom 15. Dezember 2021).
14.2. Mit dem Inkrafttreten dieser Museumsordnung tritt die Museumsordnung vom 1. November 2008 Beschluss 23. Oktober 2008 außer Kraft.