Das künstlerische Schaffen von Rudolf Szyszkowitz
Das künstlerische Werk von Rudolf Szyszkowitz wurzelt in seiner christlich geprägten Weltanschauung. Die zentrale Aufgabe der Kunst sah er in der Vermittlung zwischen dem transzendentalen Bereich des Göttlichen und dem sinnlich-materiellen des Menschen. Otto Mauer, der spätere einflussreiche Proponent der Avantgarde in Österreich, war in den 1920er und 1930ern mit Szyszkowitz im Bund Neuland befreundet und hat dieses Kunstverständnis in seinen Schriften theoretisch begründet. In den Figurenbildern der 1930er Jahre, die stilistisch mit dem Expressionismus verbunden sind, wollte Szyszkowitz dem Betrachter zentrale Glaubensinhalte in einer neuen, modernen Form nahe bringen. Er gelangte hier zu eigenständigen Gestaltungen von großer Eindringlichkeit. Die Naturbegeisterung der Jugendbewegung vermitteln seine Landschaftsbilder, die ihren Platz unter den besten des österreichischen Expressionismus der Zwischenkriegszeit einnehmen.
In der Zeit der Neuorientierung nach dem Zweiten Weltkrieg, als die internationale Moderne, zunächst heiß umkämpft, auch in Österreich Fuß fasste, bezog Szyszkowitz eindeutig Stellung. Für ihn war die Wiedererkennbarkeit des Naturvorbildes, vor allem des Menschenbildes, in der Malerei unabdingbar. In seiner zweiten großen Werkphase ging er durch die Kombination von geometrisierend-abstrakten mit realistischen Elementen im Figurenbild, in der Landschaft und im Porträt einen eigenständigen Weg. Ab den 1950er Jahren erhielt er zahlreiche Aufträge von der katholischen Kirche, für die er in ganz Österreich Glasfenster und Kreuzwege entwarf.
Die Ausstellung über Rudolf Szyszkowitz, die gemeinsam mit der Neuen Galerie in Graz konzipiert wurde, gibt einen repräsentativen Einblick in seine vielschichtigen Themen, in den Reichtum seiner künstlerischen Ausdrucksmedien und seiner stilistischen Facetten und lädt zu einer Wiederbegegnung mit seinem Werk ein.
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