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Glaube und Tod
Gott im Krieg
Glaube und Kirche(n)
Gott und Religion wurden im Ersten Weltkrieg instrumentalisiert – sowohl bei Katholiken, Protestanten und Orthodoxen als auch bei Muslimen und Juden. Die katholische Kirche in Österreich-Ungarn war traditionell eng mit dem Kaiserhaus verbunden, daher standen die österreichischen katholischen Bischöfe ohne Zögern zur Kriegserklärung von Kaiser Franz Joseph. Sie interpretierten den Krieg als gerecht und sahen ihn als notwendiges Strafgericht Gottes gegenüber sündigen Menschen, wenn auch viele Opfer zu befürchten waren.
Volksfrömmigkeit und Militärseelsorge
Zu Kriegsbeginn flüchteten sich viele in eine Volksfrömmigkeit, die Halt und Trost bedeutete. Militärseelsorger hielten Feldgottesdienste ab, betreuten Soldaten in Spitälern und benachrichtigten im Todesfall Angehörige. Mit der Kriegsdauer und der zunehmenden Zahl von Verwundeten und Toten standen auch die Kirchen dem Krieg immer kritischer gegenüber.
Tod
Soldaten wurden als Menschenmaterial gesehen. Sie sollten beliebig von Front zu Front verschoben und dort je nach Bedarf eingesetzt werden, sie hatten immer und überall zu funktionieren. Tausende k.u.k.-Soldaten an der Ost- und Südostfront erduldeten die Bedingungen allerdings nicht länger und ergaben sich lieber oder zogen den Selbstmord vor, indem sie sich in den Schnee legten und erfroren oder bewusst als Zielscheibe feindlicher Angriffe dienten. Soldaten, die desertierten oder Kritik übten, traf die Härte der Militärjustiz. Jene, die weiterkämpften, sahen die Sinnlosigkeit des Stellungskriegs und der scheiternden Offensiven.
„Heldengrab“
Der massenhafte Tod im industriellen Krieg wurde zum „Heldentod“ umgedeutet. Bei so genannten Kriegsgräberausstellungen stand die Präsentation der künstlerischen Ausgestaltung von Grabdenkmälern im Vordergrund und sollte wohl von den Massenbestattungen der Gefallenen an der Front ablenken.
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