Rudolf Hradil (1925-2007)
Radierungen - Das Abenteuer des Strichs
Rudolf Hradil gehört zu den bedeutendsten Salzburger Künstlern des 20. Jahrhunderts. 1995 widmete ihm das Salzburg Museum eine Ausstellung seiner Ölbilder. Nun, vier Jahre nach seinem Tod, sind Hradils Radierungen zu sehen. In der Technik der Radierung hat er die ideale Umsetzungsmöglichkeit für sein Lieblingsthem, die leicht verfremdeten Stadtansichten gefunden, die er mit Hilfe labyrinthischer Liniengespinste in Szene setzte. Seine Witwe schenkte dem Salzburg Museum die überwiegenden Teile seines Radierwerks und auch die dazugehörigen Druckplatten. In der Ausstellung kann der Arbeitsweg von der ersten Skizze über die bearbeitete Druckplatte bis zum fertigen Blatt - dank der freundlichen Unterstützung durch Martin Gredler von der Grafischen Werkstatt im Traklhaus - nachvollzogen werden.
Bereits in seinem Elternhaus im heutigen Salzburger Stadtteil Morzg kam Hradil mit bildender Kunst in Berührung: Der Vater arbeitete als Zeichenlehrer, die Mutter studierte Malerei, Hradils Onkel Martin Knoll war Architekt. Von 1947 bis 1951 studierte Hradil bei Andersen, Boeckl und Gütersloh an der Akademie der bildenden Künste in Wien und bei Anton Kolig in Kärnten. Von 1951 bis 1952 nahm er Unterricht bei Fernand Léger in Paris. 1959 bis 1960 besuchte er die Londoner Central School of Arts and Crafts. Darauf folgten lange Lehrjahre etwa in New York, Berlin, Venedig oder Rom. All diese Städte nahmen in seinem Schaffen als Maler, Zeichner, Aquarellist und Grafiker weiterhin eine zentrale Rolle ein.
Salzburg Museum | Säulenhalle
4. Febraur bis 5. Juni 2011
Ausstellungskurator: Dr. Nikolaus Schaffer