Erzherzog Johann als Tauernpionier
„S. Kaiserliche Hoheit widmet die meiste Zeit Fußreisen in die höheren und höchsten Bergesgegenden“, heißt es bereits in einem Dossier von 1822 über Erzherzog Johann (1782–1859) anlässlich seines ersten Besuchs von Bad Gastein, wo er eine Schulterverletzung kurierte.
Daraus wurde eine lebenslängliche Bindung, denn der Erzherzog, der sich zum einfachen Volk hingezogen fühlte und alles Städtische mied, verbrachte ab 1826 fast jeden Sommer in Gastein, ab 1830 im eigenen Haus.
Er erforschte von dort aus als Pionier weite Teile der Hohen Tauern, bestieg beispielsweise 1826 den Ankogel, unternahm 1828 einen Versuch der Erstbesteigung des Großvenedigers, versuchte 1832 eine Überschreitung der Glocknergruppe. Auf seinem Lieblings-Aussichtsberg, dem Gamskarkogel, ließ er 1829 zum allgemeinen Wohl eine Hütte erbauen. Bei seinen Unternehmungen wurde Erzherzog Johann von Kammermalern begleitet, die die wichtigsten Punkte in exemplarischen Ansichten festhielten.