Die Hohen Tauern – Kunst und Alpingeschichte
Aus Anlass des 150-Jahr-Jubiläums des Österreichischen Alpenvereins widmet das Salzburg Museum eine große Sonderausstellung den Hohen Tauern. Zahlreiche bedeutende Künstler von der Romantik bis in die Gegenwart haben diese hochalpine und lange Zeit unerschlossene, mythenumwobene Welt in großartigen Gemälden und grafischen Blättern festgehalten.
Vertreten sind Arbeiten von Thomas Ender, Anton Hansch, Adolf Obermüllner, E. T. Compton, des Ehepaars Mediz-Pelikan, Adolf Poell u.v.a. Der bekannte österreichisch-argentinische Maler Helmut Ditsch malte speziell für diese Ausstellung ein großformatiges Gemälde des Großen Hafner (3.076 m).
Einige Künstler des 19. Jahrhunderts haben bei Bergtouren ihre hochalpinen Eindrücke auch bildlich festgehalten und bieten so einen interessanten Einblick in die Herausforderungen des frühen Hochalpinismus. Das Salzburg Museum zeigt aus seinen Sammlungen u.a. die Fahne der ersten Gipfelstürmer auf den Großvenediger von 1841 oder beeindruckende Panoramadarstellungen aus dem 19. Jahrhundert. Ein eigener Bereich ist dem Landschaftsfotografen Dr. Karl Kaser gewidmet.
Die Berge in der Malerei haben keineswegs ausgedient, sie erleben einen regelrechten Frühling. Nachdem sie jahrzehntelang von der Bildfläche verschwunden waren, ist wieder ein echtes Bedürfnis nach solchen Bildern erwacht, das nichts mit Heroismus und Heimatkitsch zu tun hat. Sogar die zeitgenössische Kunst hat Feuer gefangen an diesem lange Zeit geächteten Thema.
Das Bergbild berührt vermutlich mehr seelisch-emotionelle Bereiche, als das in der Landschaftsmalerei sonst der Fall ist, es ist so elementar und symbolkräftig wie sonst nur noch das Meeresbild. Deshalb ist es auch kaum ersetzbar und hat sich, kaum dass die figürlich-gegenständliche Malerei wieder erstarkt ist, zurückgemeldet.
Die Ausstellung geht vom topografischen Bezug aus, es sind nur konkrete Bergmotive aus den Hohen Tauern zu sehen. Das bedeutet keine Einschränkung, haben doch die namhaftesten Vertreter der Zunft diesem Kerngebiet der Ostalpen ihre Reverenz erwiesen. Es fanden hier wahrlich Gipfelbegegnungen statt.
Um die Kunst nicht für sich stehen zu lassen, werden auch einige alpinistische Aspekte – Pioniertaten aus der Erschließungsgeschichte – angesprochen, wo auch der Mensch in Erscheinung tritt, der in der klassischen Bergmalerei meist ausgespart ist. Ein eigener Bereich ist der historischen Gebirgsfotografie in der Person des Wiener Fotografen Dr. Karl Kaser gewidmet.
Zur Ausstellung sind ein reich bebildertes Buch mit 192 Seiten und Beiträgen von Erich Marx, Nikolaus Schaffer, Wilhelm Nemetz und Gertraud Steiner zum Preis von EUR 22,00 sowie ein Kalender für das Jahr 2013 mit Flugaufnahmen über die Hohen Tauern von Rudolf Ludwig um EUR 9,90 erschienen. Beide sind im Shop in der Neuen Residenz erhältlich.
Salzburg Museum | Kunsthalle
Ausstellungsdauer: 13. Juli 2012 verlängert bis 3. März 2013
Ausstellungskuratoren:
Dr. Nikolaus Schaffer, Dir. Dr. Erich Marx, Ing. Wilhelm Nemetz
Begleitveranstaltungen:
>>> dm kreativTage für Erwachsene
Unsere Kooperationspartner:
Nationalparkzentrum Hohe Tauern