Ausrüstung bayerischen Militärs
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Der Marschweg des Salzburger Infanteristen Kasper Raminger von Salzburg bis Poloczk in Russland (rote Linie) und zurück (blaue Linie)
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Salzburger Soldaten im Russlandfeldzug Napoleons 1812/13

 

1812 sah sich Napoleon veranlasst, von Russland die Einhaltung der Handelsblockade gegen Großbritannien militärisch zu erzwingen und versammelte die bis dahin größte in Europa aufgebotene Armee, die aus insgesamt rund 670.000 Mann bestand. Dazu zählten auch rund 30.000 Mann des königlich bayerischen Heeres, in dem auch viele Salzburger als bayerische Untertanen seit 1810 dienen mussten, soweit sie sich nicht durch Desertion dem ungeliebten Kriegsdienst entziehen konnten.

Von Ostpreußen bis ins heutige Polen ließ Napoleon auf einer Frontlänge von rund 600 km seine Korps aufmarschieren. Die Russen zogen sich diese nach verlorenen Schlachten immer wieder zurück. Am 15. September 1812 marschierte Napoleon in Moskau ein, das die Russen allerdings verlassen und in Brand gesteckt hatten. Der einbrechende Winter, Flecktyphus und die schlechte Versorgungslage der Truppe zwangen zum Rückzug und führten zur Katastrophe.

Etwa 500.000 Soldaten der "Grande Armée", mehr als 200.000 Russen und unzählige Zivilpersonen gingen elend zugrunde. Auch von den eingesetzten Bayern kehrten nur wenige hundert in die Heimat zurück. Napoleons Feldzug war blutig gescheitert.

 

Die Tagebuchaufzeichnungen des Salzburger Infanteristen Kasper Raminger

Der Lithograph und nachmalige Geschäftsmann Kasper Raminger (1790-1873) diente mehr als sieben Jahre als Soldat und Korporal im 2. Linienregiment "Kronprinz" in Salzburg. 1812/13 musste er in bayerischen Diensten an Napoleons Russlandfeldzug teilnehmen und führte darüber tagebuchartige Aufzeichnungen.

Für den gemeinen Soldaten Kasper Raminger begann der Marsch nach Russland am 15. Februar 1812 in Salzburg. Nach mehr als vier Monaten anstrengendem Fußmarsch erreichten die Bayern am 1. Juli an der Memel/Nemunas die russische Grenze.

Die heftigen Gefechte in und um Polozk dezimierten die bayerische Truppe, der Winter brach ein, im Oktober wurde der Rückzug angeordnet. Raminger gelangte nach Wilna/Vilnius und trug im holprigen Deutsch in sein Tagebuch ein: In Willnau haben uns die Kußaken so verfolgt, dass alles zum Teufel geloffen ist Generals, Staboffz und Offz und Soldaten.

Am 18. Jänner 1813 erreichte Raminger Thorn/Torun. Dort hatte er in der Festung noch drei Monate russische Belagerung zu überstehen, bis der Rest der Truppe am 18. April freies Geleit erhielt und Richtung Heimat marschieren durfte. In Steinau/Scinawa an der Oder enden am 10. Mai 1813 die Aufzeichnungen Ramingers.

 

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