Maria
Als Gottesgebärerin – dieser Ehrentitel wurde ihr beim Konzil von Ephesos 431 verliehen – war Maria schon früh Gegenstand bevorzugter Verehrung. Ist ihr Bild in frühchristlicher Zeit zumeist mit den Heilsmysterien – Geburt Christi, Anbetung der Könige u. a. – verknüpft, so entwickelte sich in der Folge als beherrschend die Darstellung von Mutter und Kind.
Auf einem Thron sitzend wird sie in der Romanik bevorzugt streng frontal ohne persönliche Beziehung zwischen Mutter und Kind gezeigt. Die Gotik strebte ein natürliches bis liebliches Verhältnis der beiden an, was den Höhepunkt in den Schönen Madonnen fand.
Als neue Eva wird Maria über einer Mondsichel stehend dargestellt und durch marianische Litaneien – das Hohelied Salomos, das sie mit dichter Symbolsprache verbindet – und den Rosenkranz gleichsam als Mutter und Braut Christi verehrt. Ihrer ständigen Jungfräulichkeit und Makellosigkeit wird im Mittelalter durch das Bild der Ährenkleidmadonna, mitunter im Strahlenkranz, Ausdruck verliehen.