Parabasis, Simon Wachsmuth (*1964), 2009, Installation, mehrteilig, Eigentum des Künstlers
Parabasis, Simon Wachsmuth (*1964), 2009, Installation, mehrteilig, Eigentum des KünstlersKlicken um Bild zu vergrößern

Simon Wachsmuth

  
In seiner Installation „Parabasis“ thematisiert Simon Wachsmuth die mit Kunstwerken verbundenen Erzählformen von Geschichte. Sein Beitrag besteht aus mehreren Teilen: aus einer Wandmalerei, die auf Piero della Francescas Freskenzyklus in der Kirche San Francesco von Arezzo Bezug nimmt. Was auf den ersten Blick wie eine abstrakte Landkarte erscheint, verweist auf jene Stellen, die in den historischen Fresken fehlen und durch Mörtel ersetzt wurden. Der zweite Teil besteht aus einer Vielzahl von Reproduktionen, die eine anonyme Sammlung zu Motiven Konstantinopels repräsentieren. Das dritte Element spannt über mehrere Filme einen Bogen zwischen antiken und gegenwärtigen Bezugsfeldern: da der älteste bekannte Tempel der Menschheitsgeschichte in der Türkei, dort eine archäologische Ausgrabung im Rahmen eines Bauprojektes für eine U-Bahn in Istanbul. Hier ein Blick auf die Theaterränge im antiken Pergamon, dazwischen auf ähnliche Sitzreihen im EU-Parlament in Brüssel. Jedes dieser so weit auseinander liegenden Bilder repräsentiert eine eigene Geschichte, die von Wachsmuth in ein Diskursfeld über kulturelle Traditionen und ihre heutigen politischen Bewertungen, etwa in Diskussionen über einen EU-Beitritt der Türkei, gesetzt wird.

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