Cento Piedi – A Hundred Steps, Aurelia Mihai (*1968), 2012, Videoinstallation, zwei Projektionen, Dauer: je 7 min., Eigentum der Künstlerin
Cento Piedi – A Hundred Steps, Aurelia Mihai (*1968), 2012, Videoinstallation, zwei Projektionen, Dauer: je 7 min., Eigentum der KünstlerinKlicken um Bild zu vergrößern

Aurelia Mihai

  
Ausgangspunkt der Videoinstallation „Cento Piedi – A Hundred Steps“ ist die Trajanssäule in Rom. Im ersten Film bearbeitet Mihai die „Außenwelt“ der Säule als Sehenswürdigkeit. Sie beobachtet die TouristInnen, die ihre Kameras unentwegt auf das Monument richten. Hinzu kommen die FremdenführerInnen, deren unterschiedliche Sprachen sich in einem akustischen Geflecht überlagern. Der zweite Film eröffnet einen verborgenen Blick in das Innere der Säule. Dort putzt eine Frau die Stufen, um schließlich am Ende der Wendeltreppe die Spitze zu erreichen und nach außen zu treten. Die Verbindung der Arbeit zur Biografie der Künstlerin erklärt sich aus der Abstammung Mihais aus Rumänien. Denn das Bildprogramm der Säule stellt in einem Reliefband Szenen mit Kaiser Trajan und seinen Legionären in Kriegen gegen die Daker, einem Volk im Gebiet des heutigen Rumänien, dar. Dass im Film eine Rumänin die Treppen putzt, lässt die Säule zu einem Ort einer zweiten Erzählung von Geschichte werden. So leben heute knapp 800.000 Menschen aus Rumänien zumeist in prekären Beschäftigungsformen in Rom und sind somit auch Teil einer römischen Realität geworden.

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