Idee
Anton Aicher brachte vor seinen Freunden der exklusiven „Künstlergenossenschaft Gral“ im Hotel Bristol in Salzburg am 27. Februar 1913 Mozarts Singspiel „Bastien und Bastienne“ mit Marionetten zur Aufführung.
Als Student in Wien hatte er das Künstlertum der Zeit und im Prater das Puppenspiel kennen gelernt und verwirklichte Jahrzehnte später seinen Lebenstraum: Er eröffnete nach seiner Pensionierung in Salzburg ein Marionettentheater.
Vor allem aber entwickelte Anton Aicher den Salzburger Kasperl. Vorlage dafür war der Münchner Kasperl von „Papa“ Josef Leonhard Schmid, der 1858 zusammen mit Franz Graf Pocci das Münchner Marionettentheater gegründet hatte. In vielen Puppenspielen, etwa auch in der Begegnung mit der Figur des Doctor Faust, beweist sich Kasperls intuitive Kraft. Diese freche, feinsinnige Figur stellt auch eine Parallele zum Papageno der „Zauberflöte“ dar, der von Emanuel Schikaneder für Mozart in der Tradition des Wiener Volkstheaters erschaffen worden war.