Veronika Malata
Textile Kostbarkeiten

Sonderausstellung im SMCA-Haupthaus
30. Jänner bis 12. April 2004


Katalog zur Ausstellung
80 Seiten, mit vielen SW- und Farbabbildungen
EUR 9,90
 

Mitra für den Salzburger Erzbischof
Andreas Rohracher, 1956
 

Veronika Malata wurde 1915 in Köln als Tochter der Bildhauerin Anny Malata-Neumüller und des Wiener Pianisten Fritz Malata geboren und entstammt damit mütterlicherseits einer gutbürgerlichen Salzburger Familie. Bereits in der Dresdner Kunstgewerbeschule erkennt sie in der Textilklasse die seltene Technik der Applikationsstickerei als ihr ureigenstes künstlerisches Ausdrucksmittel.

In den späten 1930er und 1940er Jahren arbeitet sie in feinsten Stoffen wie Seide, Brokat, Batist oder Tüll und stickt die in Form geschnittenen Stoffstückchen mit feinsten Zierstichen auf einen Trägerstoff auf. In einer Art "Bilderbuch-Stil" entstehen kleinteilige und z.T. dynamisch bewegte bäuerliche Szenen aus dem Salzburgischen, Naturstudien, religiöse Themen und märchenhaft Erzählerisches.

Seit ihre Mutter sich mit der Herstellung von feinsten und auch gröberen Webstoffen beschäftigt, verwendet Veronika Malata ab den 1950er Jahren auch deren Leinen mit unruhigen Textilstrukturen und die dicken, selbst eingefärbten Webfäden zum Aufsticken ihrer Applikationen. In perfekter Symbiose verschmelzen seitdem Grundstoff und aufgestickte Stoffteilchen fast unsichtbar miteinander. Durch dieses neue Material bedingt, widmet sie sich nun größeren Formaten und damit anderen Themen wie z.B. Kopfstudien, der Welt der Frau, Schmetterlingen und Fischen, die in den 1960er Jahren durch stete Reduzierung an die Grenzen zur Abstraktion vorstoßen.

Mit der Architektur setzt sie sich erst spät, ab 1970, in den Salzburg-Ansichten auseinander und klappt hier die stark farbig gehaltenen, streng konturierten Einzelteile wie in einer mittelalterlichen Buchmalerei in die Fläche.

Über 60 Jahre künstlerisches Schaffen breitet diese Veronika Malata gewidmete Ausstellung vor uns aus und macht uns mit einer künstlerischen Begabung bekannt, die, gepaart mit innerer Heiterkeit und natürlichem Harmonieempfinden, sich auf ihre Arbeiten übertragen hat. 

Die Prozession, 1936
 

Kinderspiele I, 1948
 

Seidenstadt, 1966

Schusterwerkstatt des Kaspar Gassner
in Henndorf,1950-52

Salzburg, 1988

 
Veronika Malata, um 1936


Veronika Malata, 1958


Veronika Malata, 2003


Schmetterling - abstrakt, 1969


Fische, 1997-1999


Stürzende Engel II, 1962