Eine bemerkenswerte Liebesgeschichte beschäftigt vor rund 400 Jahren den katholischen Klerus und die Bürger. Salome Alt (1568-1633), die schöne Tochter eines reichen protestantischen Salzburger Handelsherrn, und Wolf Dietrich von Raitenau (1559-1617), der machtbewusste Erzbischof von Salzburg, führen zwanzig Jahre lang eine eheähnliche Beziehung, aus der fünfzehn Kinder hervor-gehen. Weniger das Verhältnis an sich schockiert damals die Vertreter der Kirche, sondern das selbstbewusste Auftreten des Paares wird als Provokation aufgefasst.
Salome Alt
Salome Alt gilt als kluge Rat- und umsichtige Gastgeberin. Wolf Dietrich erreicht, dass Kaiser Rudolf II. sie in den Reichsadelsstand erhebt und errichtet für sie eine Residenz mit weitläufiger Gartenanlage: Schloss Altenau - das heutige Schloss Mirabell. Das Paar bekennt sich trotz aller Anfeindungen auch dann noch zueinander, als Wolf Dietrich seine letzten Lebensjahre als Gefangener des Papstes auf der Festung Hohensalzburg verbringen muss und Salome Alt bis zu ihrem Tod im Exil in der Stadt Wels lebt.