Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau beginnt ab 1588 mit dem Umbau des mittelalterlichen Salzburg in eine moderne barocke Residenzstadt. Er und seine Nachfolger, Markus Sittikus und Paris Lodron, beauftragen italienische Architekten und Künstler. Vincenzo Scamozzi und Santino Solari entwerfen die Pläne für den Dombezirk mit seinen repräsentativen Plätzen und prunkvollen Bauten sowie eine Vielzahl von barocken Kirchen, Palästen, Stallungen, Verwaltungsbauten und die gewaltigen Verteidigungsanlagen.
Während der ersten Jahrzehnte des 17. Jahrhunderts gleicht Salzburg einer Großbaustelle. Das gestalterische Ziel kann nur erreicht werden, weil politische Macht, Geld und städtebauliche Vision in einer Hand liegen: in der
des Fürsterzbischofs.
Teile der mittelalterlichen Bürgerstadt fallen diesem radikalen Umbau zum Opfer. Das Ergebnis ist ein barockes Ambiente, das dem Fürsterzbischof als Repräsentationsbühne dient und heute zum Weltkulturerbe erklärt ist.
Dietrichsruh und Franziskanerkirche
Auf einem an die Franziskanerkirche und die Alte Residenz anschließenden Grundstück lässt Wolf Dietrich von Raitenau ab 1605 die so genannte Dietrichsruh errichten. Dieser private Gartenhof orientiert sich an den Vorbildern des italienischen Manierismus – mit Brunnen, Grottennische, Vogelhaus und Sala Terrena.
Die Franziskanerkirche übernimmt nach dem Dombrand von 1598 bis zur Weihe des neuen Domes 1628 die Funktion der Domkirche. Wolf Dietrich baut 1606 im spätgotischen Hallenbau ein Oratorium und in der Folge einen frühbarocken Kapellenkranz ein. Das Oratorium ist direkt mit seiner Residenz verbunden.
Domweihe 1628
Der Chronist Franz Dückher von Hasslau zu Winckl beschreibt auf 32 Seiten seiner umfangreichen Saltzburgischen Chronica das fulminante, acht Tage dauernde Fest zur Domweihe. Daran nahmen zahlreiche illustre weltliche und kirchliche Würdenträger teil. Im Rahmen der Prozession wurden die Reliquien der Landespatrone Rupert und Virgil in den Dom überführt.