Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau (1587-1612)
Lebenslauf
1559 | wird Wolf Dietrich von Raitenau in der Nähe von Bregenz geboren. Schon früh zeigt sich sein Interesse für alles Militärische, doch wird er von seiner Familie für die geistliche Laufbahn bestimmt. |
1570 | erst 11 Jahre alt, wird er zu einem Domherrn in Konstanz ernannt. |
1574 | beginnt er mit juridischen Studien in Pavia (Italien). |
1575-1581 | studiert er am Collegium Germanicum in Rom. |
1578 | wird er Domherr in Salzburg. |
1587 | wählt ihn das Domkapitel zum Fürsterzbischof von Salzburg. |
1588 | erlässt er ein Religionsmandat: Alle Andersgläubigen müssen Salzburg verlassen. |
1588 | regelt er mit der Hofratsordnung die Gerichtsbarkeit im Land Salzburg neu und beginnt mit dem Bau der Neuen Residenz. 60 Bürgerhäuser werden für die Neugestaltung des Dombezirks abgerissen. |
1591 | erlässt Erzbischof Wolf Dietrich eine neue Bergwerksordnung. |
1592 | regelt die Hofkanzleiordnung die Zuständigkeiten der erzbischöflichen Räte. |
1593 | Die neue Schulordnung soll vor allem die religiöse Erziehung festigen. |
1594 | tritt er am Reichstag in Regensburg für den Krieg gegen die Türken ein. |
1595 | verkauft Wolf Dietrich die Salzburger Güter in der Steiermark. |
1598 | Brand des romanischen Doms. |
1605 | baut er für seine Geliebte, Salome Alt, mit der er 15 Kinder hat, das Schloss Altenau. Es wird von seinem Nachfolger Markus Sittikus in Schloss Mirabell umbenannt. |
1605 | beruft er die Augustiner-Eremiten zur Unterstützung der Gegenreformation. |
1606 | wird das "Ewige Statut" festgelegt. Kein Fürst des bayerischen oder österreichischen Hauses darf Erzbischof von Salzburg werden. |
1606 | wird der landesfürstliche Besitz neu erfasst und bewertet. Die Bauern befürchten höhere Abgaben, es kommt zu Unruhen im Pinzgau. |
1610 | erfolgt die Grundsteinlegung für den Domneubau nach Plänen von Vincenzo Scamozzi. Der Bau wird aber nicht ausgeführt. |
1611 | lässt Wolf Dietrich - nach Streitigkeit mit Bayern wegen des Salzhandels - Berchtesgaden militärisch besetzen. Bayerische Truppen fallen daraufhin im Erzstift ein. Wolf Dietrich wird auf der Flucht festgenommen und auf der Festung Hohensalzburg als Gefangener des Papstes interniert. |
1612 | resigniert Wolf Dietrich von Raitenau als Erzbischof. Seine Hoffnung auf ein Dasein als weltlicher Fürst erfüllt sich nicht. Sein Neffe und Nachfolger Erzbischof Markus Sittikus verhindert seine Freilassung. Salome Alt und die gemeinsamen Kinder werden nach Wels verbannt. |
1617 | stirbt Wolf Dietrich auf der Festung Hohensalzburg und wird in der von Elia Castello gestalteten Kapelle am St. Sebastiansfriedhof bestattet. |