Ein festliches Essen mit Freunden und Bekannten im Hause eines reichen Salzburger Ehepaars: Feines Geschirr und Gläser aus Italien, Deutschland und Salzburg sowie Prunkobjekte auf dem dreistufigen Schaubuffet zieren die Tafel, frühbarocke Tafelmusik erklingt.
Strenge Vorschriften
Gastgeber und Gäste kleiden sich nach der formellen Ordnung des Spanischen Hofes, wie es damals, im 17. Jahrhundert, in Europa Mode war: Steife Grandezza mit dunklen gedeckten Farben und tellerartigen weißen Spitzenkrägen lässt kaum Bewegungsfreiheit. Dazu Verhaltensregeln, die bis ins Detail festgelegt sind. So auch das Tafelzeremoniell: Die geordneten Abläufe, in denen die prunkvoll zugerichteten Speisen serviert werden, dienen nicht nur der geselligen Unterhaltung, sondern sollen auch innerhalb der Festgemeinschaft gesellschaftlich differenzieren und natürlich zum "gemeinen" Volk hin abgrenzen.
Das Tischgeschirr
Bis zum 17. Jahrhundert bestand das gebräuchliche Tischgeschirr im Wesentlichen nicht aus Keramik, sondern die Schalen, Schüsseln, Becher, Löffel und Essbrettchen waren aus Holz - sowohl in einfachen Haushaltungen wie auch bei der bürgerlichen Oberschicht. Das im 15. Jahrhundert aufkommende Zinngeschirr - das "Silber des Bürgers" - ersetzte allmählich die einfachen Holzteller und Schüsseln.
Die aufwändig hergestellten Gläser konnte sich nur die Oberschicht leisten. Ab dem 17. Jahrhundert durften auf der Tafel großer Festessen kostbare Weingläser wie etwa Kelchgläser und Flügelgläser nach venezianischer Manier nicht fehlen. Die Weinflaschen wurden in einem in Kupfer getriebenen Kessel gekühlt. Die Beleuchtung für die Festtafel kam zu dieser Zeit von einem mit Kerzen bestückten Hängeleuchter verschiedenster Formen (hier ein Lusterweibchen).