1860 eröffnet der Salzburger Bahnhof - stilvolles Zeichen für den Anschluss an das internationale Eisenbahnnetz, der die wirtschaftliche Entwicklung der verarmten Stadt und des Umlandes entscheidend beeinflusst.
Politiker und Unternehmer verfolgen die Idee, die von den Romantikern gepriesenen Schönheiten der Barockstadt und der Landschaft als Bühne für das gesellschaftliche Zusammentreffen von Gästen aus zahlungskräftigen europäischen Kreisen zu vermarkten.
"Saisonstadt" und "Sommerfrische" sind die Schlagworte der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es entstehen neue Hotels, Cafés, Parks, Boulevards, Promenaden, das Kurhaus und ein neues Theater in der Neustadt. Gebaut werden die Zahnradbahn auf den Gaisberg, der Mönchsberglift und die Festungsbahn. Die Tauernbahn erschließt die Alpenregion. Die Gründung der Salzburger Festspiele setzt diesem touristischen Konzept im 20. Jahrhundert die Krone auf.
Konflikte sind unausweichlich und dauern bis heute an: zwischen Modernisierung und Konservierung, zwischen Exklusivität und Vermarktung, zwischen den Anliegen der Bewohner und den Bedürfnissen der Tourismusbranche.
Festspiele: Kunst und Ritual
An der Gründung der Salzburger Festspiele 1920 beteiligen sich maßgeblich die Künstler Max Reinhardt, Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal. Von der ersten Aufführung des Jedermann vor der Domfassade bis heute bilden höchste künstlerische Qualität, wirtschaftliche Interessen und gesellschaftliche Rituale eine erfolgreiche Synthese.
Im Pavillon sind in wechselnder Folge Original-Kostüme verschiedener Festspielinszenierungen ausgestellt, dazu ist eine unveröffentlichte Persiflage von Helmut Qualtinger und Karl Löbl über die Festspiele zu hören. An der Außenseite zeigen flüchtig affichierte Fotos die "Festspiel-Gesellschaft" aus mehreren Jahrzehnten.