Heinrich Ignaz Franz Biber (1644-1704)

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Komponist für Kirche und Hof

 

Ein unstetes Genie findet am erzbischöflichen Hof Auskommen, Familie und Ruhm. Heinrich Ignaz Franz Biber, über dessen Werdegang wir wenig wissen, kommt als einer der großen Violinvirtuosen seiner Zeit nach Salzburg. Für die Fürsterzbischöfe Max Gandolf Graf Khuenburg und Johann Ernst Graf Thun wirkt er als Komponist und Kapellmeister. Er ist maßgeblich beteiligt an der Entwicklung der Viola d'amore, schafft Virtuosität aus der Stille wie die Rosenkranz-Sonaten, verfasst Monumentales wie die Missa Salisburgensis und lässt in der Oper Chi la dura la vince Römer und Germanen ihr Spiel treiben. Bibers Werk hat Wirkung, bis Mozart und weiter noch. Mit ihm wird Salzburg zur Musikstadt.

 

Instrumentalmusik am Hof Erzbischof Max Gandolfs und im Dom

Den Ruf, der größte Komponist vor Johann Sebastian Bach gewesen zu sein, haben vor allem Bibers Kompositionen für Solovioline begründet, die sowohl allein als auch im kleinen Instrumentalverband gespielt werden. Sie lassen erkennen, welch Meister er im Doppelgriff und im Spiel in hohen Lagen war. Der Einsatz der Skordatur erhöhte die Wirkung auf die Zuhörer. Bei dieser werden einzelne Saiten „verstimmt“, um beim Doppelgriff eine besondere Klangfarbe zu erzielen. Dass Biber dazu noch Imitation (z. B. Tierstimmen), Mystik und (Zahlen-)Symbolik seiner Zeit in die Kompositionen einbauen konnte, beweist die hohen Fertigkeiten, die er im Einsatz aller bekannten Stile seiner Zeit besessen hat.

Die Solovioline wurde sowohl bei Hof als auch in der Kirche eingesetzt. Sie fand im Offertorium, das traditionell der Violine vorbehalten war, während der Gabenbereitung in der Messfeier Verwendung, bei Hof in der Tafelmusik. Daher tragen auch Bibers Sonaten 1676 den Namen ... tam aris, quam aulis servientes – ... Sonaten, sowohl in Kirche als auch bei Hofe zu spielen.

 

>>> Biographie Heinrich Ignaz Franz Biber

>>> Bedeutung Bibers

>>> Ausstellungsräume

 

Salzburg Museum | Neue Residenz

1. Juni 2007 bis 1. März 2009

 

Kuratoren: Barbara Walther Bakk. phil. und Dr. Gerhard Plasser 

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