Aus dem Buch: Vom Fasten und Casteien

  

Das fasten und casteien ist nichts anderes denn ein abbruch übriger speis und trank und aller völlerei, dadurch leib und seel beschwert wird, und gar wol erspart mag werden, und geschieht in der meinung, darumb daß der leib soll nüchter bleiben und dester minder mit sünden sich beflecke. Denn das kan niemarndt läugnen, daß fressen und saufen nicht sei ein ursach und ursprung alles übels und viler sünden, ehebruchs, hurerei, rauben, morden, totschlagen, spilen, schwören und gottlästern, auch viler böser gedanken, lüsten und begirden. darumb soll das fasten und casteim geschehen und noch darzue mit ernst gobotten werden, solchem übel fürzukomben. dann gott will haben, daß das essen und trinken zur notturft und mäßig  geschehe; nit zum überfluß fressen und saufen.

Das Fasten und Kasteien ist nichts anderes als der Abbruch von zu viel Essen und Trinken und sämtlicher Völlerei, die Leib und Seele belasten und die man sehr wohl einschränken sollte. Bei Nüchternheit erreicht man, dass der Körper sich weniger mit Sünden befleckt. Denn es kann niemand leugnen, dass Fressen und Saufen nicht die Ursache und der Ausgangspunkt für allerlei Übel und viel Sünden wie Ehebruch, Hurerei, Raub, Mord, Totschlag, Spielsucht, Meineid und Gotteslästerung sowie vieler böser Gedanken, Lust und Begierden. Deshalb soll man fasten und sich kasteien, und mit allem Ernst danach trachten allem Übel zuvorzukommen. Denn Gott will es, dass Essen und Trinken als Notwendigkeit, aber maßvoll geschehe und nicht in Überfluss als Fressen und Saufen.

 

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