Joseph Messner (1893–1969)
Domkapellmeister und Komponist
Der in der ehemaligen Tiroler Bergbaumetropole Schwaz geborene Joseph Messner kam in seiner Schulzeit als Kapellknabe nach Salzburg, wo er später sein Theologiestudium begann. 1916 erhielt Messner die Weihe zum Priester im Salzburger Dom. Aufgrund des kirchlichen Bildungswegs konnte Messner nicht nur Priester werden, sondern er erhielt auch eine fundierte musikalische Ausbildung. Das kompositorische Frühwerk des international gefeierten Orgelvirtuosen gilt als revolutionär.
Sein Wunsch, als freier Musiker tätig zu sein, kollidierte jedoch mit seinen priesterlichen Pflichten. 1922 folgte er dem Ruf als Domorganist nach Salzburg. Ab 1926 gründete Messner als Domkapellmeister den Domchor neu und leitete die geistlichen Domkonzerte im Rahmen der Salzburger Festspiele.
Sein kompositorisches Schaffen umfasst mehr als 340 Werke. Zahlreiche Preise und Ehrungen krönten sein Lebenswerk. Für Gesprächsstoff und innerkirchliche Probleme sorgt seine Beziehung zur Sängerin Eva Klemens, für Diskussionen seine brieflichen Anbiederungsversuche an die NS-Machthaber, durch die er - letztlich erfolglos - die Förderung seiner Musik erhofft.
Zur Ausstellung ist eine umfassende Biographie von Ingrid Loimer mit 168 Seiten, zahlreichen Abbildungen samt einem von Gerhart Engelbrecht (Joseph Messner-Gesellschaft, Schwaz) erstellten Werkverzeichnis (auf CD) und einer Musik-CD mit Werken von Joseph Messner, eingespielt vom Mozarteum-Orchester Salzburg (OehmsClassics) zum Preis von Euro 19,80.
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Salzburg Museum | Neue Residenz
Salzburg persönlich | Raum 103 und 104
28. Februar bis 11. Oktober 2009
Kuratoren: Barbara Walther Bakk. phil. und Dr. Gerhard Plasser