Familie Sattler
Hubert Maurer, Johann Michael, Hubert und Anton Sattler
Geniale Idee: Das Salzburg Panorama
1818 ließ sich der in Wien ausgebildete Johann Michael Sattler in Salzburg nieder, um als Porträt-, Altarbild- und Landschaftsmaler zu arbeiten. Einige Jahre später fasste er den mutigen Entschluss, sein Schaffen ausschließlich auf ein Großprojekt zu konzentrieren, das den Ruhm seiner Wahlheimat in die Welt hinaustragen sollte. Mit seinem 1829 vollendeten Rundbild der Stadt Salzburg gelang ihm ein genialer Streich, der sich durch zehn Jahre in weiten Teilen Europas als Publikumsmagnet erwies, wie durch ein Wunder erhalten blieb und seit seiner Neuaufstellung 2005 wieder eine einzigartige Attraktion darstellt.
Finanzielle Basis durch Lehrer und Schwiegervater Hubert Maurer
Angefangen von Sattlers Schwiegervater und Lehrer Hubert Maurer, der die finanzielle Basis legte, über den in die Fußstapfen des Vaters tretenden Hubert bis zum zeichnerisch ambitionierten Enkel Anton standen noch weitere Familienmitglieder im Einflussbereich des Panoramas. Hubert Sattler war auf Motivsuche in den interessantesten Gegenden dreier Kontinente unterwegs, machte Skizzen, besorgte sich Fotografien und malte zuhause - zunächst in Salzburg, dann in Wien - seine Großgemälde ("Kosmoramen"), die er in zyklischen Ausstellungen präsentierte. Um seiner und der Kunst seines Vaters ein bleibendes Denkmal zu schaffen, schenkte er das Salzburg Panorama sowie den Großteil seiner eigenen Werke der Stadt Salzburg, die 1875 ein eigenes Ausstellungsgebäude errichtete.
Die Nachfahren
Johann Michael und Hubert Sattler waren Künstler und marktorientierte Unternehmer, die sich moderner Präsentationsformen bedienten und so den Menschen des Biedermeier Kino und Fernsehen ersetzten. Über die Schaulust und Befriedigung der Neugierde wurde auch Bildung vermittelt. Die beiden Söhne Huberts wurden zwar keine Berufskünstler, blieben aber auf ihre Weise dem Metier treu. Auch in ihrem Leben spielte das wissenschaftlich-exakte Sehvermögen eine Hauptrolle. Der Erstgeborene Hubert (1844-1929) erforschte die Anatomie des Auges und wurde Universitätsprofessor in Prag und Leipzig. Der jüngere Sohn Anton Sattler war trotz seiner kurzen Lebensspanne ein in der Fachwelt geschätzter Alpinist und Panoramenzeichner.
Heute leben die weiteren Nachfahren der Familie in Niederösterreich und Norddeutschland.
Salzburg Museum | Neue Residenz
Salzburg persönlich | Raum 102
1. Juni 2007 bis 9. März 2008
Kuratoren: Dr. Nikolaus Schaffer und Dr. Gerhard Plasser